Natalia Ginzburg, geboren am 14. 7. 1916 in Palermo als Tochter des Biologieprofessors Giuseppe Levi. 1919 Umzug nach Turin. Dort zunächst Privatunterricht. Da sie die erste Gymnasialklasse nicht schaffte, verließ sie 1933 die Schule. Im gleichen Jahr lernte sie ihren späteren Mann Leone Ginzburg kennen; Heirat 1938. Bei Ausbruch des Krieges wurde Leone Ginzburg in die Abruzzen verbannt; Natalia begleitete ihn. Kurz vor Kriegsende starb Leone Ginzburg an den Folgen der Folterungen durch die SS im berüchtigten römischen Gefängnis “Regina Coeli”. Natalia kehrte mit ihren drei Kindern zurück nach Turin, wo sie im Einaudi-Verlag zu arbeiten begann. 1948 trat sie in die Kommunistische Partei Italiens ein. Zweite Heirat 1950 mit dem Anglisten und Musikwissenschaftler Gabriele Baldini (verstorben 1969). Seit 1952 lebte sie als freie Schriftstellerin in Rom. Neben ihren literarischen Arbeiten publizierte sie regelmäßig in “La Stampa” und dem “Corriere della Sera” und betreute bis 1988 junge italienische Autoren für den Einaudi-Verlag. Am 8. 10. 1991 erlag Natalia Ginzburg in Rom einem Krebsleiden.
* 14. Juli 1916
† 8. Oktober 1991
von Gilda Potente und Hansgeorg Schmidt-Bergmann
Essay
Wie ein Großteil der italienischen Nachkriegsliteratur ist auch das Werk Natalia Ginzburgs von den Erfahrungen der Resistenza und des übergreifenden antifaschistischen Konsenses der ersten Nachkriegsjahre geprägt.
1919 waren ...